Das hat mir Mireille nach diesem crazy Tauchgang am Wrack des Fischkutters «Mitsio» gesagt. Und wirklich: so viel Fisch habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Und wir wurden vorgewarnt!
Gian-Luca Censi, der Hoteldirektor unseres Hotels «Le Corail Noir» hat uns gesagt, man müsse an der «Mitsio» die Fische fast «wegschieben». Das Wrack wurde Anfang der 2000-er Jahre als künstliches Riff versenkt und reiht sich ein in eine Auswahl von gut 20 Tauchplätzen an der Westküste von Nosy Be, welche man von hier aus betauchen kann. Dazu gehören auch zwei Tauchplätze im Naturpark von Tanikely.
Das Tauchen ist hier etwas speziell. Da es kein Saum Riff gibt, macht man an den meisten Tauchplätzen einen freien Abstieg und beginnt so den Tauchgang. Von schönen Korallenriffen über kleine Wracks mit viel Fischleben und zahlreichen Schildkröten, wird dem Taucher aber sehr viel geboten. Die Sicht variiert je nach Gezeitenstand und kann auch mal unter 10 Meter sinken.
Wir fühlen uns hier sehr wohl. Das «Le Corail Noir» ist ein Hotel mit viel Charme und einem guten Standard. Das Essen ist grossartig, es wird zum grössten Teil aus lokalen Produkten gekocht, Fisch, Zebu, lokale Gemüse und Früchte. Das Hotel legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit, so ist es dank eines kürzlich eingeführten Projekts mit gefiltertem Trinkwasser praktisch frei von Plastik Getränkeflaschen. Dies gilt übrigens auch für das «Le Jardin Maore» in Mayotte, welches die gleichen Besitzer hat. Das gefällt uns sehr gut. Beide Hotels erzeugen schon jetzt ¼ ihres Strombedarfs aus Solarkraft, Ausbaupläne werden nächstens realisiert. Man wird hier im «Le Corail Noir» vom freundlichen Staff mit viel Aufmerksamkeit umsorgt und verwöhnt.
Nosy Be heisst “grosse Insel” und liegt an der Nordwestküste Madagaskars. Auch neben dem Tauchen kann man hier einiges unternehmen. Angeboten werden spannende Ausflüge: Auf dem Wasser Buckelwal-, Delfin- und Walhai Ausfahrten und an Land Ausflüge zum Bestaunen der endemischen Lemuren. Aber auch farbenfrohe lokale Märkte sind einen Besuch wert, hier kann man Pfeffer, Vanille oder Ilang-Ilang kaufen, Produkte, die alle auf Nosy Be angebaut werden.
Fazit: Nosy Be ist eine lohnende Tauchdestination. Es gibt hier deutlich mehr Tauchtourismus als auf Mayotte und somit auch mehr andere Taucher an den Tauchplätzen. Aber das hoteleigene Tauchcenter «Aqua Diving» macht einen sehr guten Job, der Tauchbetrieb ist durchdacht und als Taucher wird einem jegliche Mühe abgenommen. Das Zusammenspiel von spannendem Tauchen, guter Hotellerie und Gastronomie, sowie einer interessanten Insel versprechen gelungene, entspannte und erlebnisreiche Ferien. Wer Zeit hat, kann eine Kombination mit der Insel Mayotte ins Auge fassen, da sich unserer Meinung nach die beiden Destinationen ideal ergänzen.