Von Zürich ging es via Madrid nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Die Stadt hat mich positiv überrascht. Zu dem normalen lateinamerikanischen Verkehrschaos kommt eine sehr saubere Stadt dazu. Die historische Altstadt ist definitiv sehenswert, aber man muss sich über eines bewusst sein. Es geht entweder bergauf oder bergab.
Nach einem kurzen Abstecher in Quito ging es dann auch schon weiter auf die Galapagos Inseln. Ich bin auf Baltra gelandet und das war ungefähr so, wie ich es mir vorgestellt habe – flach, kaum Vegetation und alles braun. Aber auf Baltra befindet sich nur der Flughafen und nichts anderes. Umso überraschter war ich nach einer kurzen Bus- und Fährfahrt von Santa Cruz. Alles ist sehr grün und die Natur ist sehr abwechslungsreich. Innert kürzester Zeit geht es von Meereslevel auf 600 Meter Höhe und gleich wieder zurück auf Meereslevel. Unterwegs nach Puerto Ayora erhielt ich schon mal die ersten Eindrücke, für was die Inseln so bekannt sind – Riesenschildkröten und Landiguanas.
Puerto Ayora, der Hauptort von Santa Cruz, hatte noch ein paar mehr tierische Überraschungen parat. Neben einer Menge von unterschiedlichen Vögeln kommen in Puerto Ayora noch die Seelöwen dazu. Und diese kleinen Stinker sind überall, haben überall Vorrang und lieben den Fischmarkt, in der Hoffnung ein bisschen Fisch abzubekommen.
Die Charles Darwin Foundation gibt einen Einblick in die Entwicklung der Inseln und deren 4-beinigen Bewohner. Die Foundation ist eine Aufzuchtstation von Riesenschildkröten. Die Schildkröten schlüpfen hier und werden die ersten 7 Jahre hier aufgezogen, bis sie wieder auf der Insel freigelassen werden. Und das ist recht speziell. Die Schildkröten haben absoluten Vorrang auf der Insel und sie sind überall. Wenn sie irgendwo auf der Strasse sitzen muss man versuchen drumherum fahren oder umdrehen. Und 100 oder mehr kg Lebendgewicht schiebt man auch nicht so einfach mal aus dem Weg.
Die Tauchplätze um die Insel sind zwischen 30 und 60 Minuten vom Hafen entfernt. Je nach Tauchplatz ist es ruhig und gemütlich ohne grosse Strömung mit Haien, Rochen und den Galapagos Garten Aalen. Es kann aber auch ein bisschen aufregender werden mit Strömungen, Haien, Rochen und zur richtigen Zeit Mobulas, Schildkräten und Mola Molas.
Und schon ging es auf Safari. Kurz vor der Mittagszeit haben uns die Zodiacs am Itabaca-Kanal abgeholt und zum Schiff gebracht. Mit tollen Cocktails wurden wir empfangen und dann begann schon der Schiffsrundgang und die Einteilung in unsere Tauchgruppen. Wir waren die Boobies und die Tortugas.
Und schon ging es auf Safari. Kurz vor der Mittagszeit haben uns die Zodiacs am Itabaca-Kanal abgeholt und zum Schiff gebracht. Mit tollen Cocktails wurden wir empfangen und dann begann schon der Schiffsrundgang und die Einteilung in unsere Tauchgruppen. Wir waren die Boobies und die Tortugas.
Die Humboldt Explorer ist ein sehr grosszügiges Boot und mit max 16 Tauchern an Bord ist die Tauchgruppe auch sehr übersichtlich. Der erste Tauchgang hat dann auch schon fast vor der Haustür stattgefunden. Haie, Schildkröten und hunderte von Galapagos-Sandaalen erwarteten uns. Das war schon mal ein fanatischer Start in den Tauchalltag.
Am nächsten Tag erwarte uns dann schon das nächste Highlight. Ein Nationalparkranger nahm uns mit auf Nord-Seymour, einer der unbewohnten Inseln. Wobei unbewohnt relativ ist. Es hatte wahnsinnig viele Landiguanas, Blaufusstölpel und Fregattvögel. Der Ranger erklärte und die verschiedenen Tiere, deren Vorliebe und Entwicklung in den letzten Jahrhunderten. Das ist ein absolutes Geschnatter und Geflatter, aber zauberhaft und sehr eindrücklich.
Zurück an Bord erwarte uns mal wieder eine fantastische Mahlzeit und der Rest des Abends haben wir die Seele baumeln lassen, während wir Kurs in Richtung Wolf und Darwin nahmen. Die Überfahrt durch die Nacht war angenehm ruhig und 6 Uhr morgens sind wir an den äussersten Inseln von Galapagos angekommen – Wolf und Darwin Island. Raue Inseln ohne Zugangsmöglichkeit um welche hunderte von Vögeln fliegen und ab und zu unser Schiff als Rastplatz nutzten.
Taucherisch sind Wolf und Darwin unter Wasser zum Teil genauso rau, wie über Wasser. Unsere guides waren aber so super, dass sie uns einen einfachen Start ermöglicht haben mit relativ wenig Strömung, Haien und anderen Fischen. Selten habe ich auf Tauchreisen so tiefenentspannte Fische erlebt, wie auf den Galapagos-Inseln. Die Fische sind einfach da und gehen auch nicht zur Seite. Sie sind einfach da oder schwimmen über mehrere Minuten seelenruhig neben uns her.
Und dann waren sie da - die unzähligen Haischwärme. Whitetips, blacktips, Galapagoshaie und natürlich Hammerhaie. Es waren so viele und die kamen so nah. Das ist ein Erlebnis, was man definitiv nicht überall hat. Wir befinden uns wortwörtlich auf Augenhöhe mit diesen imposanten Tieren. 6-7 Hammerhaie übereinander und dann eine Parade von mehreren Minuten. Es gibt fast nichts Eindrücklicheres.
An einigen Tagen hatten wir leider etwas Pech mit dem Wetter. Es war zwar immer schön gemütlich warm, aber es war sehr bewölkt und extrem windig. Die Zodiacfahrt war schon mal ein Abenteuer für sich, dass sich unter Wasser fortsetzte. Erfahrene Tauchen paddelten mit Kopf voran nach unten um auf Tiefe zu kommen. Als wir dann auf ca. 15-20 Meter Tiefe waren, gab es dann nur noch die normale Strömung, an die wir bereits gewöhnt waren. Durch das schlechte Wetter hatten wir an dem Tag auch recht schlechte Sichtverhältnisse. Aber die Haie waren da und das war die Hauptsache. Und plötzlich wurde es dunkel. Überall war Ratlosigkeit zu sehen, alle schauten sich um und dann wurde uns klar, warum es plötzlich dunkel wurde. Genau über uns hat sich ein riesiger bait ball von Jacks festgesetzt, der langsam in die Tiefe rotierte. Hunderte Makrelen schwammen auf einem Haufen und nahmen uns noch ein bisschen Licht. Dahinter entdeckten wir dann auch gleich noch eine Familie mit Delphinen, denen wir dann ein bisschen gefolgt sind. Den Rest des Tauchganges haben wir uns einfach von der Strömung mitnehmen lassen und dass war so ziemlich einer der besten Tauchgänge, die wir hatten. Für dieses Mal mussten wir nicht mit der Strömung kämpfen, sondern konnten uns einfach nur treiben lassen und entspannt warten, was aus dem Blauen auftaucht. Und aufgetaucht ist viel. Die Delphinefamilie gab nochmals ihr Comeback, Hammerhaie waren sowieso immer irgendwo da und dann war der krönende Abschluss die Schule von Adlerrochen, welche elegant und mühelos durch Wasser gleiteten. Die Familie war so nah, dass mir zum erstem Mal aufgefallen ist, dass sie süsse Stupsnasen haben.
Tauchen auf den Galapagos Inseln gehört zu den anspruchsvollsten Tauchgängen, die man machen kann. Es hat fast immer starke Strömungen, mit denen man umzugehen hat. Aber die Inseln sind definitiv immer eine Reise wert und bieten immer wieder eine Überraschung.