Grund genug da vorbeizuschauen und zu prüfen, ob man dort wirklich von Blauwal bis Pygmäen Seepferdchen alles sehen kann. Ein bisschen Respekt habe ich vor der langen Reise mit unserer kleinen Tochter, aber da wir alle ja schon erfahrene «Traveler» sind wird das schon klappen. Mamma hat das Kuschelkissen eingepackt, da kann ja nichts schief gehen.
Nach insgesamt 18h Flug landen wir in Jakarta. Die online Zollerklärung für Indonesien hatte ich schon vorher ausgefüllt, mein Visum wollte ich dann bei der Einreise machen, so wie früher. 30US$ am Schalter zahlen, Quittung in den Pass legen und sich den Visa Stempel für ein 30 Tage Touristenvisum bei Einreise holen. Doch was ist denn jetzt hier los, Barcode scannen? Dann online das Visum einholen und dann am Schalter bezahlen? Ich bin verwirrt und überfordert 😊. Gott sei Dank sind alle von der Immigration vor Ort nett und helfen mir und nach ein paar Klicks auf meinem Natel und der Zahlung habe ich mein Visum. Hätte ich es doch mal im Voraus online gemacht, dann hätte ich einfach nur meinen Pass scannen und durchlaufen können. Das nächste Mal weiss ich es besser. Gut, dass ich einen Transfer vom Terminal 3 zum Inlandterminal 2 organisiert und im Terminal 2 ein Hotel für ein paar Stunden gebucht habe, kurz ausstrecken und duschen bevor des dann mitten in der Nacht um 02:30 von Jakarta über Kupang nach Alor geht.
Nach langer Reise landen wir endlich in Alor, wo wir gleich von einem netten Mitarbeiter des SAVU-Resorts abgeholt werden.
Danach geht es vom Norden vom Flughafen mit dem Auto ca. 45min zu der grossen Alor Bucht und von dort aus noch mal 45min mit dem Boot ins SAVU-Resort.
Hier werden wir herzlich von Lilly und Johannes, den beiden Besitzern empfangen.
Man merkt sofort, hier haben sich zwei Menschen ihren Traum erfüllt, liebevoll hinter die erste Baumreihe in die Landschaft eingefügt ist das Resort vom Boot aus kaum zu erkennen, eine im Verborgenen gelegene Schönheit mit allen nur erdenkliche Annehmlichkeiten kombiniert mit einer Gastfreundlichkeit wie ich sie selten erlebt habe. Beeindruckt hat mich vor allem die klare Linie und Vorstellung, die die beiden von ihrem Resort haben.
5 Strandbungalows, 2 Poolvillen, Spa, extrem gutes Essen, spannendes Tauchen/Schnorcheln, Wal-und Delfin Beobachtungstouren. Unterstützung von Maritimen Forschungsarbeiten in der Region.
Und so wird es auch bleiben. Qualität statt Quantität.
Doch was ist nun eigentlich mit dem Tauchen? Ist es so kalt im Süden von Alor wie mir immer alle gesagt haben? Teilweise ! Die Temperaturen können während eines Tauchgangs zwischen 15 und 28 Grad schwanken. Ich würde nie wieder ohne 5mm Anzug mit Kopfhaube nach Alor fahren. Durch die vielen nährstoffreichen Kaltwasserströmungen, dadurch gibt es keine Korallenbleiche und die Riffe und Felsformationen sind voll im «Saft». Hier steht vor allem beim Tauchen die Gesundheit der Korallen und das Leben darin im Vordergrund. Es gibt nicht das eine «Highlite» wie in vielen anderen Tauchgebieten. Alles kann jederzeit passieren.
Ich war gerade zum Beispiel am Clown Fisch gucken als plötzlich ein Mondfisch an mir vorbei geschwommen ist. Sensationell.
Als ziemlich gesichert gelten diese saisonalen Besonderheiten:
Hammerhaie im Norden von Alor (lange Anfahrt) immer von April/May/Juni oder dann wieder Oktober und November immer zu Voll- oder Neumond (können wir für euch dann anfragen)
Mondfische sind immer da, aber vermehrt im September/Oktober/November (schnorcheln)
Verschiedene Arten von Delfinen (ganze Jahr)
Vermehrt zu den Migrationsmonaten der Blauwale Mitte May bis Mitte Juli und dann wieder Ende September bis Anfang November
In den Sommermonaten ist es etwas windiger und man kann sich saisonal nicht unbedingt festlegen, was es mehr oder weniger beim Tauchen hat, aber wie geschrieben hier kann immer alles passieren und vorbeikommen.
Unsere 5 Nächte im Savu Resort gingen leider viel zu schnell vorbei aber mit dem Alami Resort in der Alor Bucht wartet ja noch ein Glanzlicht auf uns.
In ca. 30min hatte uns das Schnellboot des Savu Resorts ins Alami Alor Resort gebracht.
Auch hier ist das Resort wieder sehr geschmackvoll und vom Wasser aus nicht sofort zu erkennen in die Landschaft integriert. Es ist aber etwas völlig anderes als das Savu – Resort weshalb ich finde das man diese beiden Resorts auf jeden Fall extrem gut miteinander kombinieren kann. Das Alami Alor Resort liegt in der grossen Bucht von Alor und es gibt keinen Strand, schwarzes Vulkangestein prägt diesen Küstenabschnitt. Das Resort selbst liegt wie im Dschungel und hat schon etwas fast Mystisches an sich. Vom Standard liegt es leicht unter dem Savu Resort, wobei die Betonung auf leicht liegt.
Taucherisch gehört die Bucht von Alor zu den drei besten Mug und Makro Tauchgebieten von Indonesien neben der Lembeh Strait und der Hafen Bucht von Ambon. Da man im Gegensatz zum Savu Resort hier auch selbstständig am Hausriff Tauchen ist es für Vieltaucher und Mug und Makro Fans ein absolutes muss in Alor. Das Tauchen ausserhalb der Bucht erstreckt sich in der Regel eher auf den zentralen Teil von Alor und in der Saison im Norden für die Hammerhaie.
Auch hier waren die 4 Nächte leider viel zu kurz, aber wir armen müssen ja noch weiter nach Labuan Bajo und schauen was im Komodo Nationalpark und im Komodo Resort los ist. Noch ein Höhepunkt dieser Reise.
In 45min bringt uns das Auto vom Alami Alor Resort zum Flughafen und von dort geht es dann wieder über Kupang nach Labuan Bajo.
Ich glaube ich wäre nie im Traum darauf gekommen mal zu sagen ich fliege zurück in die Zivilisation nach Labuan Bajo aber nach Alor fühlt es sich wirklich so an. 7 Jahre ist es jetzt her das ich das letzte Mal in Komodo war, und auf einmal sind alle Strassen asphaltiert, der Flughafen ist fertig, Hotels wurden gebaut, und Starbucks und Co. Haben ihren Platz gefunden. Wehmütig kann man natürlich jetzt auf die Zeit zurück blicken in der es nur einen Flug ab Bali mit einer «Klapperairline» gab, die immer zu spät kam oder ausfiel, bei der die Tür mit Kabelbinder zugezogen wurde und die Landung auf einer Schotterpiste stattfand. Aber diese Zeit ist einfach vorbei. War es eine schöne Zeit? Ja, war es, War alles besser? Nein, definitiv nicht. Die Dinge verändern sich, und somit ist es so wie es ist.
Das Komodo Resort ist auf jeden Fall immer noch das einzige Resort direkt im Komodo Nationalpark, mit dem neuen Schnellbooten ca. 45min von Labuan Bajo entfernt. Es sind heute nicht mehr 14, sondern 27 Bungalows was das Ganze etwas unpersönlicher macht, aber sie machen es gut! Und das Tauchen ist immer noch sensationell.
Ich hatte leider nur Zeit für zwei Tauchgänge aber habe mal wieder fast alles gesehen. Super Hart-und Weichkorallen, Schwarzspitzenhaie, Schildkröten, Adlerrochen, Büffelkopfpapageien Fische. Einfach Komodo wie ich es liebe.