Auf Tauchsafari in Ägypten mit Géraldine

Eine unvergessliche Nord Wrack Tiran Tour mit der Ocean Window

Die Aufregung vor der Reise war gross, da es sich um meine erste Tauchsafari handelte und ich nicht wusste was genau mich erwartete.

Ich freute mich sehr, die atemberaubende Unterwasserwelt des Roten Meeres und die berühmten Wracks entdecken zu dürfen.

Tag 1

Meine Reise begann in Hurghada, wo wir, nach einem kurzen Transfer vom Flughafen, herzlich an Bord der "Ocean Window" empfangen wurden. An Bord angekommen werden als Erstes die Schuhe abgelegt. Nach dem Willkommensdrink und der Begrüssung durch Sandra (Tauchinstruktorin), wurden die Check-In Formalitäten erledigt, das Tauchequipment ausgepackt und zusammengebaut und wir durften unsere Kabinen beziehen. Meine Kabine befand sich im Unterdeck. Die Kabine ist liebevoll eingerichtet und mit allem ausgestattet, was man braucht. Jede Kabine hat ein eigenes Badezimmer mit WC und Dusche, sowie regulierbare Klimaanlage. Stauraum gibt es genügend, Schublade, Schrank und eine grosse Schublade unter dem Bett – perfekt um meinen kleinen Koffer zu verstauen. Zwei Bullaugen zum Rausschauen gibt es auch – aber Achtung, diese sollten während der Fahrt geschlossen blieben, sonst kommt Wasser rein – besser nicht ausprobieren 😉

Das ist also unser Heim für die nächsten Tage – hier lässt es sich aushalten 😊 Die Ocean Window ist ein sehr geräumiges und komfortables Tauchschiff, verfügt über 6 Kabinen im Unterdeck und 4 Kabinen auf dem Sonnendeck, bietet also Platz für 20 Gäste. Der Salon ist mit vielen gemütlichen Sitzgelegenheiten ausgestattet. Zwei grosse Esstische bieten eine perfekte Gelegenheit, um gemeinsam die köstlichen Speisen zu geniessen. Verschiedene Decks, teils mit Schattendach, Sitz- und Liegeflächen. Das Hochdeck lädt Sonnenanbeter ein zum Entspannen. Auf der Tauchplattform gibt es für jeden Gast einen eigenen Platz mit Stauraum für das Equipment.

Tag 2

Am Morgen ging es früh los und wir stachen in See. Der genaue Zeitpunkt richtet sich nach dem Wohlwollen der Küstenwache.

Nach dem Frühstück war der Check Dive angesagt. Erstes Briefing mit Musty (altbekannter Tauchinstruktor von der Ocean Window). Die Taucher wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Jeder Taucher, auch noch so erfahren, muss einen Buoyancy-Check machen. Erster Tauchspot war "Sha’ab El Erg", auch bekannt als Dolphin House. Leider haben wir keine Delfine gesichtet, aber andere schöne Fische und Korallen😊Wassertemperatur 28 Grad!! Weiter gings zum Wrack der Dunraven. Dieses Wrack eines britischen Dampfers befindet sich am südlichen Rand von Sha’ab Mahmoud. Die Dunraven wurde 1873 in Newcastle gebaut und traf 1876 das Riff. Es ist direkt neben der Riffwand in 30 m Tiefe gesunken und liegt in zwei Stücken verkehrt herum.

Der Tag auf einem Safarischiff ist geprägt vom Wechsel zwischen den Tauchgängen, dem Essen und der Entspannung. Betreffend dem Essen, wurden wir sehr verwöhnt. Sehr abwechslungsreiche Kost, Europäische Gerichte, wie auch lokale Gerichte wurden zubereitet. Einmal gab es sogar ein Schweizer Nachtessen mit hausgemachten Spätzli und Rösti. Zum Dessert gab es leckere Kreationen. Und zum Frühstück hat an keinem Tag der Schweizer Butterzopf gefehlt, wie auch die Nespresso Kaffeemaschine nicht 😉

Tag 3

Auf dem Weg zur Strasse von Tiran liegt das Ras Mohammed, an der südlichen Spitze des Sinai mit seinen atemberaubenden Steilwänden. Nährstoffe, die mit der Strömung von Norden aus dem Golf von Aqaba herangespült werden, ziehen viele grosse und kleine Fische an und lassen die Korallen hier besonders üppig gedeihen. Am Shark Reef konnten wir Schwärme von Snappern, Fledermausfischen und Makrelen beobachten. Unser Tauchgang endete beim Yolanda Reef, dort liegen Überreste der Ladung vom Schiff der Yolanda, welches 1980 auf seinem Weg nach Aqaba gesunken ist. Auf dem Grund liegen Toiletten, Badewannen und Spülbecken, abstrakter Ort, aber irgendwie witzig zu sehen.

Weiterfahrt in die Strasse von Tiran. Die Strasse von Tiran ist bekannt für seine grossartigen Korallenriffe. Zuerst tauchten wir am Gorden Reef. Das Gorden Reef ist das südlichste der vier Riffe und bietet ein flaches Plateau und Steilwände. Auf dem Riff befindet sich ein Leuchtturm, wo auch das Wrack der Lovilla aufgefahren ist. Mit dem Zodiac fuhren wir zu den verschiedenen Riffen. Besonders gut hat mir das Thomas Reef gefallen, wunderschön mit Weichkorallen überwachsene Steilwand und Schwärme von Fahnenbarschen (die kleinen orangen Fische), viele Papageienfische, Drückerfische, Kugelfische und Clownfische. Den Nachttauchgang haben wir am Gorden Reef gemacht. Einfach nur herrlich die Strasse von Tiran – nicht nur Unterwasser, auch Überwasser eine herrliche Landschaft, mit dem türkisblauen Wasser, der Wüste im Hintergrund und unglaubliche Sonnenuntergänge. Hier ein paar Eindrücke aus der Strasse von Tiran:

Tag 4 + 5

Letzter Tauchgang in der Strasse von Tiran fand beim Jackson Reef statt. Auch hier wunderschön zum Tauchen. Nächster Stopp hiess Jackfish Alley. Spezieller Einstieg, wir sind alle gleichzeitig vom Schiff gesprungen, welche rückwärtsfahrend zur Felswand fuhr. Viele kleine Glasfische konnten wir in der sandigen Bucht bewundern, einen grossen Barsch unter einem Korallenturm und Drückerfische die sich einen Kampf lieferten.

Nach den zwei Tauchgängen hiess es Weiterfahrt zum Wrack der SS Thistlegorm. Ich war sehr aufgeregt und freute mich wohl das berühmteste Wrack der Welt zu betauchen. Das 1956 von Jaques-Yves Cousteau entdeckte britische Schiff hatte Millitärfahrzeuge und Munition als Nachschub für die britischen Truppen geladen, deren Überreste noch heute in den Lagerräumen des Wracks zu sehen sind. Von einer deutschen Bombe getroffen, die zu weiteren Explosionen an Bord führte, sank das Schiff 1941. Das 126 Meter lange Wrack liegt in einer Tiefe von 17 bis 30 Metern. Beim ersten Tauchgang konnten wir das Wrack von aussen bestaunen – schon das fand ich sehr beeindruckend! Es gibt viel zu entdecken – von gut bewachsenen Masten bis zu einem Geschütz und einer riesigen Schiffsschraube am Heck. Gut sichtbar ist auch die Stelle, an der die Bombe einschlug. Ein grosses Trümmerfeld, hier liegen Munitionskisten und zerfetzte Fahrzeuge am Boden verteilt. Etwas seitlich liegend sind alte Lokomotiven und Panzer zu sehen, die durch den Untergang über Bord gegangen sind.

Am nächsten Tag durften wir das Wrack der Thistlegorm noch von innen begutachten. Im ersten Laderaum befinden sich auf der oberen Ebene unzählige Motorräder, kleine Panzer, Lastwagen aus der damaligen Zeit. Viel beeindruckender ist der zweite Laderaum. Jeeps und weitere Motorräder die gut erhalten und bis ins kleinste Detail erkennbar sind. Diese sind verladen auf riesigen LKW’s. Es fühlt sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Leider findet man aber überall die zerstörten Hinterlassenschaften von Souvenirjägern. Gemäss mehreren Aussagen war das Wrack der Thistlegorm vor 10 Jahren noch viel beeindruckender. Mich hat das Wrack trotzdem umgehauen😊!! Auch unzählige Unterwassertiere haben wir auf unseren Tauchgängen gesichtet, wie gut getarnte Drachenköpfe, Steinfische und Krokodilfische, Muränen, mehrere grosse Napoleonfische und viele kleine und grosse Nacktschnecken. An der SS Thistlegorm sollte man auf jeden Fall mehrere Tauchgänge einplanen, um die volle Pracht des Wracks zu entdecken!

Nach dem Abenteuer Thistlegorm fuhren wir weiter zur Gubal Island, auch bekannt als Bluff Point. Nach einem herrlichen Tauchgang, wo wir Bekanntschaft mit einer Schildkröte machten, durften wir ein gemütliches Apéro auf der unbewohnten Insel geniessen. Da leider auf der schönen Insel überall Plastikmüll verstreut herum lag, haben wir uns spontan dazu entschlossen, etwas Beach Cleaning zu machen. Zum Abschluss des Tages durften wir einen Nachttauchgang unternehmen, wo wir von riesigen Makrelen und Feuerfischen verfolgt wurden - was sehr amüsant war. Das kleine Wrack vor Gubal Island eignet sich hervorragend für Nachttauchgänge. Muränen, kleine Krebse und Steinfische kamen in der Nacht zum Vorschein und haben uns bestens unterhalten

Tag 6

Das nächste Ziel hiess Shadwan Island. Das Riff vor der Insel ist ein wahrgewordener Traum für Wracktaucher – hier liegen gleich vier Wracks, in unmittelbarer Nähe zueinander. Wir durften am Wrack der Carnatic und der Giannis D tauchen. Beides herrliche Wracks und die Sicht war genial!

Bei der Giannis D tauchten wir durch enge Räume und Gänge – nichts für schwache Nerven 😉

Tag 7

Der letzte Tag verbrachten wir am Small Giftun, bevor wir dann zurück nach Hurghada fuhren. Am Morgen kamen viele Touristenboote. Trotz vielen Schnorchlern und anderen Tauchern, hatten wir zwei grossartige letzte Tauchgänge und konnten das rote Meer nochmals in seiner vollen Pracht erleben.

Die Woche verging wie im Flug… gerne hätte ich noch ein paar Tage angehängt 😉

Die Tauchsafari mit der Ocean Window war einfach nur top… top Schiff… top Guides… top Crew – sehr familiär, man merkt, dass sie schon lange zusammenarbeiten, alles ist super organisiert und sie sind unglaublich hilfsbereit… ich kann die Ocean Window und die Nord Wrack Tiran Tour nur weiterempfehlen!

 

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