Mein Abenteuer Skandinavien startete mit einem Abflug um 6.30 Uhr in Zürich.
Mein Ziel: Bergen, eine der norwegischen Hurtigrutenmetropolen.
Gleich nach der Landung wurde mir auch rechtschnell klar, dass ich doch recht viel nördlicher gelandet bin, als die Schweiz ist. Von mehr als 30° C ging es auf kuschlige 11°C in ein bisschen mehr als 2 Flugstunden. Und selbstverständlich, meine Jacke war im Koffer.
Das Erste, was mich von den Norwegern überzeugt hat ist die absolute Freundlichkeit. Der Busfahrer, welcher mich in die Stadt gebracht hat, ist erst losgefahren, nachdem er mir genau sagte, welcher mein Ausstieg war. Mein erster Eindruck von Bergen – eine kleine süsse Küstenstadt, bunt und alles ist verhältnismässig fussläufig.
Auch das Wetter meinte es dann letztlich auch gut mit mir.
Nach einem fantastischen Tag mit sight seeing in und um Bergen hiess es dann endlich auf nach Gulen.
Mit einer öffentlichen Fähre ging es 2 Stunden nordwärts. Begleitet von strahlendem Sonnenschein ging es durch die traumhaften Fjörde.
Das Tauchresort Gulen entpuppte sich als sehr ruhige Oase. Wir waren nur 3 Taucher im gesamten Resort und hatten dadurch alle Ruhe der Welt.
Nach einem Check-Dive am Hausriff ging es dann auch schon mit dem Schiff zum ersten Tauchspot. Gulen ist weltbekannt für seine Wracks und Nacktschnecken. September ist leider definitiv nicht die optimale Zeit um die kleinen kunterbunten Nacktschnecken in extrem grosser Fülle zu finden, aber ab und zu findet man sie halt doch noch. Wenn ihr jedoch Seesterne mögt, seid ihr hier goldrichtig. Da sich die Kelpwälder zurückgezogen haben findet ihr diese Tiere in allen Farben und Formen in einer massiven Anzahl.
Neben Steilwänden, Rochen und Krebsen bietet Gulen immer noch den Blick in die Vergangenheit mit den Wracks aus dem 2. Weltkrieg. Wer an Geschichte interessiert ist, der findet in Orjan, einem der Besitzer und der Captain, immer einen guten Gesprächspartner. Die Schiffe nach all den Jahren noch so gut erhalten unter Wasser erleben zu dürfen ist absolut beeindruckend.
Nach ein paar wenigen Tagen musste ich Gulen verlassen und weiter ging es nach Hamburgsund in Schweden.
Dort erwarteten mich Anders und seine Frau Victoria zum nächsten Tauchabenteuer.
Getaucht wird immer auf den sogenannten Wetterinseln. Dies ist der westlichste Punkt Schwedens. Vom Hafen aus geht es mit dem Schiff ca. eine Stunde durch Schwedens Insellandschaft. Die Tauchgänge erfolgen an den Inseln. Überraschenderweise sind die Wetterinseln ein Paradies für Hummer und Schnecken. Ich hatte erwartet, dass ich in Gulen auf wesentlich mehr Nudis treffen würde, auch wenn es nicht die optimale Reisezeit ist. Aber Schweden hat dies noch um vieles übertroffen. Wenn man einmal eine von diesen Kleintierchen gefunden hat, sind sie plötzlich überall.
Aber auch die gelegentliche Spinne trifft man an. Und auch hier – Wenn man einen sieht, sieht man hunderte.
Zum Mittagessen wird irgendeine der vielen Inseln angefahren und dann wird ein Picknick aufgetischt mit allem, was man sich vorstellen kann. Ein warmer Hauptgang, Früchte, Kuchen und Getränke.
Anders und Victoria sind perfekte Gastgeber. Sie öffnen ihr Heim für Taucher und sorgen so für ein Gefühl von zu Hause fernab von zu Hause. Die Organisation der Tauchgänge, Mahlzeiten und allem anderen ist bemerkenswert.
Eins der Highlights, das man sich definitiv nicht entgehen lassen sollte ist das Flusskrebsessen. Victoria organisiert das Essen und lässt uns Taucher an einer sehr typischen schwedischen Tradition teilhaben. Hier muss man sich das Essen erarbeiten und verdienen, aber es ist so gut.
Den Abend lässt man am besten im hauseigenen Jacuzzi auf der Terrasse ausklingen. Schweden, ich komme wieder
Um mein Skandinavien-Abenteuer abzurunden, ging es zum Schluss noch nach Dänemark.
In der Nähe von Kolding befindet sich der Campingplatz Gammel Albo. Ja, es ist ein Campingplatz, ideal für Camper und Wohnwagen. Wer aber kein mobiles Zuhause hat, kann auch eines der Chalets mieten.
Für einen Campingplatz ist Gammel Albo taucherisch fantastisch ausgestattet. Es hat Mietausrüstung, Füllanlagen und alles, was das Taucherherz begehrt. In Albo ist es aber ein sehr individuelles Tauchen. Es hat keine fixen Tauchguides vor Ort. Martin, der Besitzer ist selbst Taucher und gibt ein fantastisches Briefing am Anfang und weist auch auf die immer aktuellen Strömungstabellen hin, die für hiesige Tauchgänge das Wichtigste sind. Tauchguides kann Martin aber mit ein bisschen Vorausplanung organisieren.
Die Strömungen im Nationalpark «Kleiner Belt» können tückisch sein und bestimmen die Tauchgänge. Unter Wasser begegnet man Krebse, Flunder und Schnecken. Besonders bekannt ist der Kleine Belt auch für seine grosse Population von Schweinswalen. Diese kleinen Wale sieht man in den seltensten Fällen unter Wasser, aber mit ein bisschen Geduld und einem guten Auge tauchen die bis zu 2.5 Meter langen Wale immer wieder an der Oberfläche auf. Ich hatte das Glück, dass ich auch noch einen Tage mit Bootsausfahrten verbringen durfte. Mein Tauchguide Finn ist ein alter Hase in der Region und kennt die Unterwasserwelt wie seine Westentasche. Er hat mir noch ein Paar Tauchplätze gezeigt, die fantastisch zum Tauchen sind. Mit dem Boot ging es durch den Kanal und so konnte ich noch ein paar Eindrücke von Dänemarks Küste vom Boot aus geniessen.
Wer also Campingplätze mag oder das Besondere sucht, ich in Gammel Albo goldrichtig.
Skandinavien ist immer eine Tauchreise wert und bietet so viele unterschiedliche Facetten, wie man sie auch aus den Warmwassergebieten kennt. Packt also eure warme Ausrüstung ein und entdeckt die Geheimnisse in kalten Gewässern. Zögere nicht, mich für weitere Informationen zu kontaktieren.