Ostracod ist das Zauberwort, es lässt mich immer noch erschaudern. Ich und meine Freunde steigen mit Beat, unserem charmanten und ortskundigen Führer bei einem atemberaubenden Sonnenuntergang am Salt Pier ins Wasser und tauchen ab. Es wird immer dunkler und es passiert nichts, denke ich. Und plötzlich sehe ich ein paar Lichtlein aufblinken und es werden rundherum immer mehr und mehr, wir sind wie verzaubert.
Unsere Blicke treffen sich unter Wasser und ich fühle mich wie ein Rockstar im Hallenstadion, der von den Fans durch das Lichtermeer getragen wird. Einmalig. Mitten im karibischen Meer herrscht Lichterstimmung.
Ostracoden sind winzige Lebewesen, die in Süß- und Salzwasser leben. Sie gehören zu den Crustacea (Hummer, Garnelen und Krebse) und es gibt Samengarnelen. Sie sind nur ein paar Millimeter lang und schwimmen zur Paarung in flacheres Wasser, wo sie leuchten, um einen Partner anzulocken. Die magische Paarungsshow findet nur wenige Tage nach Vollmond statt.
Der beste Tag ist genau 5 Tage nach Vollmond. Die Glüh- und Glitzerexplosion findet statt, nachdem die Sonne untergegangen ist und bevor der Mond aufgeht, also in den Minuten der völligen Dunkelheit.
Ich lande abends und meine Freunde erwarten mich am Flamingo Flughafen freudig und wir umarmen uns.
Schon an nächsten Morgen brausen wir mit unserem Pick-up zur nahegelegenen Tauchcenter, um Flaschen und Blei zu holen. Ich bin schon kribbelig und freue mich auf meinen ersten Tauchgang im karibischen Meer. Die Sonne brennt, und glücklicherweise bläst der Wind.
Schnell fühle ich mich über und unter Wasser wohl. Wir fahren zum nächsten Tauchplatz, alles bestens signalisiert. So geht es die nächsten Tage weiter. Ich bin fasziniert von dieser eher dünn besiedelten Insel und dem kristallblauen Meer. Viele Fische wie Schildkröten, Tarpun, Aale, Flöten- und Trompetenfische, Ritterfische, Riffoktopus, Feuerfische, Bienenwaben-Kofferfische, Krebse, Flundern, Riesenmuränen, Adlerrochen, und sogar ein Seepferd erblicken wir. Die Grundeln finde ich süss. Die Unterwasserwelt ist abwechslungsreich. Salt Pier gefällt mir besonders gut.
An unserem letzten Tag vor der Weiterreise besuchen wir das Eselschutzgebiet (donkeysanctuary.org). Wir fahren mit unserem Pick-up durch den Park, wo es für alle Altersklassen ein Daheim gibt. Meine Glückshormone purzeln nur so vor Freude. Die Esel stecken ihre Nasen durch das Autofenster und im Nu haben wir neue Freunde, Karotten sei Dank. Ich freue mich, dass ich mit dem Eintritt von 10.- $ dieses Schutzgebiet unterstützt habe.